Wenn der Sommer müde wird – Klaus Huber über die leisen Töne des Hochsommers

  • 23 Jul 2025
  • Klaus Huber

Wenn der Sommer müde wird – Klaus Huber über die leisen Töne des Hochsommers

Ein poetischer Blick auf jene Tage, wenn die erste Hitze nachlässt und die Natur durchatmet

Ende Juli zeigt sich der Sommer von seiner sanfteren Seite. Klaus Huber fängt in seinem Gedicht "Müder Sommer" diese besondere Stimmung ein, wenn die Natur nach wochenlanger Hitze zur Ruhe kommt und uns einlädt, innezuhalten.

Die Hundstage liegen hinter uns, und in der Ortenau zeigt sich der Sommer nun von seiner milderen Seite. Die brütende Hitze weicht angenehmeren Temperaturen, und die Natur scheint durchzuatmen. Klaus Huber hat diese besondere Stimmung in seinem Gedicht "Müder Sommer" eingefangen:

Müder Sommer

Dunst schwebt überm Rebenmeer.
Matte Schwüle, heiß und schwer,
lastet drückend auf den Reben.
Zeichen, dass ein kurzes Beben
der Natur, von Blitz und Knall,
sich entlädt mit lautem Schall.
Doch wer weiß denn schon genau,
ob es blitzt im Himmelsblau?
Schwaden nur von Dunst steigt auf,
nimmt wie immer seinen Lauf.
Und der Tag verrinnt aufs Neu.
Menschen harren auf den Tau,
der des Morgens Frische bringt.
Rebenhügel sind umringt
von den Schleiern, und es ringt
auch das Vieh schon um die Ruh,
und im Wald da schreit der Uhu
seine Sehnsucht in die Nacht.
Sterne funkeln mit viel Pracht,
doch das Funkeln währt nicht lang,
denn am Himmel zeigt sich bang
schon die schwere Wolkenwand.

Klaus Huber

Mit meisterhafter Beobachtungsgabe zeichnet Klaus Huber hier das Bild eines erschöpften Sommertages in unserer Heimat. Die Rebenhügel der Ortenau, eingehüllt in Dunst und Schwüle, warten sehnsüchtig auf Erfrischung. Es ist diese Zeit des Jahres, in der die Natur zwischen Fülle und Erschöpfung schwankt – ein Moment des Innehaltens vor dem kommenden Übergang.

Besonders eindrücklich gelingt es dem Dichter, die gespannte Erwartung vor einem möglichen Gewitter einzufangen. Diese schwülen Sommerabende kennen wir alle: Wenn die Luft zum Schneiden dick ist und man förmlich spürt, dass sich etwas zusammenbraut. Doch ob die ersehnte Erlösung kommt? Der "müde Sommer" hält uns in der Schwebe.

Klaus Hubers Verse erinnern uns daran, auch diese leiseren Momente des Sommers bewusst wahrzunehmen. Nicht nur die strahlenden Sonnentage, sondern auch die müden, schwülen Stunden gehören zum Rhythmus der Jahreszeiten. Sie lehren uns Geduld und lassen uns die Erfrischung, wenn sie dann kommt, umso mehr schätzen.

Über den Autor: Klaus Huber, geboren in Achern, ist pensionierter Grundschullehrer, Lyriker und freier Autor. Seine Gedichte der Begegnung und Ermutigung berühren Menschen in allen Lebenslagen. Als „Klaus vom Dachsbuckel" schöpft er aus einem reichen Fundus an Lebenserfahrung und verbindet in seinen Werken Heimatverbundenheit mit christlichen Werten und feinsinnigem Humor. Neben Auftragsgedichten für besondere Anlässe verfasst er Chorliedertexte und gestaltet Lesungen im kulturellen und kirchlichen Bereich.

Weitere Informationen und Werke unter: www.klausvomdachsbuckel.de

 

Klaus Huber

Klaus Huber, pensionierter Grundschullehrer aus Achern, widmet sich mit Leidenschaft der Lyrik und dem geschriebenen Wort. Als freier Autor und ehemaliger freier Mitarbeiter der regionalen Presse und ebenso als Textdichter für Chormusik, (wobei er nur Texte in deutscher Sprache verfasste), schafft er Gedichte der Begegnung, der Ermutigung und der Lebenshilfe. Seine vielfältigen Werke reichen von Auftragsgedichten für festliche Anlässe über Chorliedertexte hin zu besinnlichen Aphorismen. Mit seinen Lesungen in Gemeindezentren und bei kulturellen Veranstaltungen bereichert er das kulturelle Leben der Ortenau. Als überzeugter Ökumeniker und Initiator sozialer Projekte wie „ISS gemeinsam" verbindet er in seinem Schaffen christliche Werte mit warmherziger Menschlichkeit. Seine Gedichte und Texte sind in mehreren Büchern und auf liebevoll gestalteten Spruchkarten erschienen. Hinweis zur Verwendung der Gedichte und Texte Liebe Leserinnen und Leser, die Gedichte und Texte von Klaus Huber sind Geschenke des Herzens, die gerne geteilt werden dürfen. Wir bitten Sie jedoch herzlich dabei, das Urheberrecht zu respektieren. Bei Unsicherheit über die Verwendung – sei es für Geburtstage, Jubiläen oder andere Anlässe – sprechen Sie gerne direkt mit dem Autor. Klaus Huber freut sich über jeden persönlichen Kontakt! Für die private Nutzung seiner Texte und Gedichte bittet Klaus Huber lediglich um die Nennung seines Namens als Urheber. Über eine kleine Spende für seine Kaffeekasse würde er sich natürlich besonders freuen – denn auch Poeten leben nicht nur von Luft und Liebe, sondern schätzen die Wertschätzung ihrer Arbeit. Kontakt für Anfragen: Klaus Huber ist telefonisch erreichbar unter 07841 / 53 81 oder über seine Webseite www.klausvomdachsbuckel.de